Ein Schwerpunkt des MICA- Projekts ist eine Studie zu Verwandtschaftsbeziehungen von Bisampopulationen. Dadurch sollen Migrationsrouten der Tiere bestimmt werden. Zu diesem Zweck haben Bisamfänger aus den Niederlanden, Belgien und Deutschland von Februar 2020 bis Februar 2021 Bisamschwänze für genetische Proben gesammelt.
Im Mittelpunkt der Studie steht die Bisampopulation in der niederländischen Provinz Friesland. Genetische Proben von Bisamschwänzen wurden in Friesland und Umgebung gesammelt und Referenzproben wurden in den Regionen Rivierenland und Tiengemeten und in Deutschland (Vechtegebiet) und Flandern gewonnen.
Forschungsfragen
Drei Forschungsfragen wurden für die Studie formuliert:
- Kann über Unterschiede in den DNA-Profilen die Ursprungsregion der Tiere definiert werden?
- Reproduziert sich der Bisam in Friesland?
- Gibt es Zuwanderung aus umliegenden Regionen?
Ursprungsgebiete und Friesland
Die Ergebnisse der DNA-Analysen sind in der obenstehenden Grafik dargestellt. Jede Farbe repräsentiert eine Fangorganisation. Die roten Punkte zwischen den gelben Punkten bedeuten, dass die Tiere, die in Friesland gefangen wurden, eine starke Verwandtschaftsbeziehung zu der Population in Zuiderzeeland und besonders Noordoostpolder zeigen. Die drei freien roten Punkte auf der rechten Seite repräsentieren die „ursprüngliche“ Population aus Friesland.
Ursprung des Bisam in Friesland
Von den beprobten Tieren stammen 3% aus der vermutlich ‚ursprünglichen‘ Population aus Friesland. Die Ursprungsgebiete der restlichen Tiere sind folgende:
- 58% Noorderzijlvest
- 26% WDO Delta
- 13% Zuiderzeeland
Die Antworten auf die Forschungsfragen
- Kann über Unterschiede in den DNA-Profilen die Ursprungsregion der Tiere definiert werden?
Ja, Ursprungsregionen können anhand des DNA-Mapping definiert werden. - Reproduziert sich der Bisam in Friesland?
Ja, einige Tiere aus der vermutlich „ursprünglichen“ Bisampopulation aus Friesland wurden gefunden. - Gibt es Zuwanderung aus umliegenden Regionen?
Ja, Bisam aus allen umliegenden Regionen, außer Nord-Holland konnten nachgewiesen werden.
Was sind die nächsten Schritte?
Auf den Ergebnissen der DNA-Studie basierend wird die Fangaktivität an den vermutlichen Zuwanderungsrouten des Bisam nach Friesland durch vermehrtes Stellen von Fallen erhöht. Außerdem werden von Februar 2022 bis Februar 2023 Schwänze von gefangenen Bisam in Friesland für eine Nachfolgestudie gesammelt.