Die Ziele von Life MICA

Das Ziel des Life-MICA-Projektes ist die Entwicklung eines länderübergreifenden Managementkonzepts für Nutria- und Bisampopulationen in Europa. Dadurch sollen die Schadwirkungen dieser beiden Arten an Biodiversität, Infrastruktur von Wasserwegen und landwirtschaftlichen Flächen verhindert werden.

Was ist das Ziel des MICA-Projektes?

Am 1. Januar 2015 ist die EU-Verordnung (Nr. 1143/2014) mit dem Ziel in Kraft getreten, Schäden an Biodiversität und Ökosystemen durch invasive gebietsfremde Arten zu verhindern.

Auf einer Liste werden invasive und gebietsfremde Arten von EU-weiter Bedeutung geführt (‚EU-Liste‘). Dabei ist eine invasive Art definiert als ‚eine gebietsfremde Art, deren Einschleppung oder Ausbreitung als bedrohlich oder schädlich für die Artenvielfalt und damit verbundene Ökosysteme eingestuft wurde‘.

Mitgliedstaaten, in denen diese Arten vorkommen, unterliegen einer Reihe von Verpflichtungen und Beschränkungen:

  1. Verpflichtung zur Einrichtung eines wirksamen Überwachungssystems.
  2. Verpflichtung zur Umsetzung wirksamer Beseitigungsmaßnahmen und, wenn dies nicht möglich ist, wirksamer Managementmaßnahmen.
  3. Ein Verbot des Imports, des Handels, der Freilassung in freier Wildbahn und des Besitzes dieser Arten.

Diese Verordnung ist in allen ihren Teilen verbindlich und gilt in allen Mitgliedsstaaten. Die Nutria ist seit 2016 auf dieser Liste und der Bisam wurde 2017 hinzugefügt.

Invasive gebietsfremde Arten wie Nutria und Bisam stellen eine große Bedrohung für die Artenvielfalt dar und kosten jährlich Millionen von Euro. Beide Tierarten ernähren sich von Ufervegetation oder Feldfrüchten und graben Erdbauten an Ufern pflanzenreicher Gewässer oder in Dämmen und Deichen.

Dadurch zerstören sie das Habitat seltener Tier- und Pflanzenarten und schädigen Infrastruktur von Wasserwegen und landwirtschaftliche Flächen. Sie stellen dadurch eine Gefahr für Biodiversität und Sicherheit der Menschen im Flachland dar.

Mit dem Life-MICA Projekt wollen die Projektpartner die Populationen von Nutria und Bisam reduzieren, damit Ökosysteme sich erholen, die Sicherheit der Infrastruktur von Wasserwegen garantiert ist und landwirtschaftliche Nutzflächen nicht mehr beschädigt werden.

Ziel ist die Durchführung eines Pilot- und Demonstrationsprojektes, bei dem „Best Practices“ und neue Methoden zur effizienteren Bekämpfung von Nutria- und Bisampopulationen entwickelt werden.