Öffentlichkeitsarbeit zu invasiven gebietsfremden Arten – ein Schwerpunkt von Life-MICA
Das Life-MICA-Projekt befasst sich mit dem Management von zwei invasiven gebietsfremden Arten, der Nutria und dem Bisam, und beabsichtigt unter anderem, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck sind im Laufe des Projekts verschiedene Kommunikationsveranstaltungen vorgesehen, um über das Projekt und gebietsfremde invasive Arten zu informieren und in den Dialog zu treten. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie mussten einige dieser öffentlichen Termine abgesagt oder verschoben werden.
Ursprünglich war geplant, verschiedene Interessensgruppen und die interessierte Öffentlichkeit zu Tagen der offenen Tür in den 11 Projektgebieten (in Deutschland, den Niederlanden und Belgien) einzuladen, um ihnen die Projektaktivitäten vor Ort vorzustellen, über den Projektfortschritt zu diskutieren und Verbesserungsvorschläge zu erhalten. Angesichts der anhaltenden Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen und unter Berücksichtigung der Sicherheit der Teilnehmer haben wir uns jedoch entschlossen, unseren ersten Tag der offenen Tür für das Projektgebiet „Aschauteiche“ als Online-Veranstaltung über Microsoft Teams durchzuführen.
Das deutsche Projektgebiet Aschauteiche
Die Aschauteiche bei Eschede im Landkreis Celle sind eine nachhaltige Teichwirtschaft und Teil eines FFH- und EU-Vogelschutzgebietes. Die naturnahen Gewässer bieten vielen Tieren, darunter auch dem Fischotter und geschützten Vogelarten, einen Lebensraum. Vor einigen Jahren siedelte sich hier auch die Nutria an. Das Projekt Life-MICA hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Gebiet den Einfluss der Nutria auf die Artenvielfalt zu untersuchen und selektive Lebendfallen zu testen, die nur für Zieltierarten wie die Nutria schließen.
Der erste virtuelle Tag der offenen Tür an den Aschauteichen
Die Veranstaltung fand am 2.Juli.2021 statt und Vertreter der unteren Naturschutzbehörde, der Bürgermeister von Eschede, die Jägerschaft, der Naturschutzbund Deutschland (NABU), das Otterzentrum Hankensbüttel, Mitglieder der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und interessierte Öffentlichkeit nahmen teil.
Nach einer allgemeinen Einführung in das Life-MICA-Projekt wurde ein kurzer Film über die Arbeit im Projektgebiet und die Besonderheiten der naturnahen Gewässer präsentiert.
Helge John, Mitarbeiter der Teichwirtschaft, gab einen interessanten Einblick in die Geschichte der Aschauteiche, geschützte Vogelarten und das lokale Vorkommen und Management der Nutria. Außerdem berichtete Martin Brühne, Projektleiter des Life-Projekts „Lebendige Röhrichte“ (www.lebendige-roehrichte.de), in einem Gastbeitrag über das Nutriamanagement im Naturschutzgebiet Bienener Altrhein und die erfolgreiche Wiederanpflanzung von Röhricht, um Fraßschäden der Nutria auszugleichen.
An der Veranstaltung nahmen 21 Personen teil und unterschiedliche Themen vom Lebendfang bis hin zu den Auswirkungen von Nutria auf die Artenvielfalt wurden lebhaft diskutiert. Das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv und zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, mit verschiedenen Interessensgruppen und der Öffentlichkeit über das Thema invasive Arten zu kommunizieren.
Ausblick für 2022
Wir hoffen, dass wir Sie im Jahr 2022 persönlich zu einem Tag der offenen Tür auf dem Projektgelände begrüßen können!